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Seitenübersicht: Liebe, Fremdbestimmung und Freiheit - Liebe und Perspektive - Liebe und Gemeinschaft - Gottes Hilfsangebote und perspektivischer Liebesplan - Trainingsprogramm - Jesu besonderes Angebot
Aufrichtige, wahre Liebe hat mit Egoismus nichts gemeinsam!
Nur wer ganz alleine auf einer Insel lebt, kann tun und lassen, was und wie es ihm gefällt.
Nur er kann „frei“ nach Lust und Laune leben.
Und doch nur scheinbar,
denn selbst die Ordnungen der Natur bestimmen ihn fremd.
Und wäre er dort auf Dauer überhaupt wirklich glücklich!?
Sobald aber zwei Menschen zusammenkommen,
gibt es Fremdbestimmung des einen gegenüber dem anderen,
in Harmonie oder in Dis-Harmonie!
Die Liebe, aber befähigt zu liebender Fremdbestimmung,
die stets die weise Beglückung des anderen vor Augen und zum Ziel hat und
daher auch in Demut („aus dem Mut“ der Liebe!)
(einzelne) „Töne der Dis-Harmonie“ auszuhalten vermag.
Liebe ist bemüht, störende Hindernisse zu beheben. Sie räumt dem Geliebten aber nicht alle (Lebens-)Hindernisse aus dem Weg, sondern begleitet ihn bei der Bewältigung derselben. Sie hilft ihm mit Rat und Tat, nimmt ihm sein Tun aber nicht ab. Auf diese Weise erfährt der Geliebte tatsächliches Ernstgenommen werden und Wertschätzung:
In diesem Miteinander in Liebe kann der Geliebte wachsen und reifen – hin zu einer sozialen Persönlichkeit, die sich als Individuum gefunden und behauptet hat und sich zugleich als Teil einer Gemeinschaft weiß, ohne nur Rädchen im Getriebe zu sein (vgl. M. Winterhoff B 3 S.173).
So handeln Eltern, die ihren Kindern liebend zur Seite stehen, damit sie allmählich „er-wachsen“ können. Sie gehen alle Weg begleitend, ratend, und ggf. führend und auch mal zupackend mit. Dabei lassen sie ihre Kinder das Vertrauen spüren, das sie in sie setzen. Bei unausweichlich zu erlebenden Misserfolgen stehen sie ebenfalls ratend, helfend, ermutigend und ggf. tröstend zur Seite. Ihr Verzeihen bei Verfehlungen ist großmütig und zärtlich, sobald das Kind zumindest einen leisen ehrlichen Hauch von Einsicht für sein Unrecht erkennen lässt. Sie nehmen ihre Kinder in Freud und Leid ernst und wertschätzen sie somit in jeder Situation ohne Einschränkung!
Gott nimmt jeden Menschen absolut ernst! Dies gilt besonders im Hinblick auf den Aspekt der Freiheit. Nur der Mensch ist als Ebenbild Gottes mit der Freiheit ausgestattet! Nur der Mensch kann und muss in jeder Situation zwischen JA oder NEIN entscheiden!
Beispiel: Ein Tier muss und wird fressen, wenn es Hunger hat. Ein Mensch kann warten und ggf. auch (punktuell) verzichten (z. Bsp. aus Liebe zu Sport, Figur, für einen anderen Menschen, …).
Gott geht so weit, dass er auch zulässt (und aushält!), wenn der Mensch Entscheidungen trifft, die dem Menschen selber zum Schaden sein können. Gott aber verlässt den Menschen nie, sondern bietet ihm immer und immer wieder in zärtlicher Liebe seine Hilfe, seinen Rat, seine Wegweiser, seine Gegenwart, … an. Doch hören und lesen, annehmen, ja wollen, darüber muss jeder Mensch in Freiheit alleine entscheiden!
Diese „krummen Zeilen“ werden aber von uns Menschen – aufgrund unserer menschlichen „Kurzsichtigkeit“ – selber hervorgerufen. Sie werden nicht von Gott gemacht oder gewollt. Aber er lässt sie aufgrund der hohen Gnadengabe der Freiheit zu.
Es ist ähnlich wie bei Eltern. Sie sehen das Scheitern kindlichen Handelns zwar aufgrund ihrer größeren Weitsicht oft voraus, und doch greifen sie nicht ein, solange keine Lebensbedrohung besteht. Sie schenken ihren Kindern somit die Chance zu einem hohen Maß an Lernzuwachs: Neues Erkennen und Können, Neugier und/oder Frustrationstoleranz, Imperfektionstoleranz. Auf diese Weise erwerben die Kinder wesentliche Fähigkeiten, die sie für ihr Leben brauchen – als Individuum und als Teil der Gemeinschaft.
Nur wer Erfolg und Frust (weithin) ausgewogen zu erleben, auszuhalten vermag, kommt in den Besitz wahrer und qualitativ hoher Freiheit.
Da es niemals eine absolute Freiheit gibt, kann und wird der Mensch den Grad und die Qualität seiner Freiheit immer selber festlegen:
1. Welches Ziel, welche Perspektive wähle ich für mein Leben bzw. für das Leben der mir Anvertrauten?
2. Welches der Bedürfnisse - befriede ich schwerpunktmäßig und richte an ihm die anderen aus bzw. ordne sie ihm unter?
die Entfaltung dessen, was in mir an- und grundgelegt ist (Sport, Musik, Malen, Elternschaft, …)
der Erwerb von Wissen, Können, … in Bezug auf oder (Ehre, Lob, … bei den Menschen)
die physiologischen Bedürfnisse (das Sinnhafte wie Essen, Genuss, TV, PC, Sex, … alles nach Lust und Laune)
die Einbindung in Gemeinschaften – aus Liebe (das Glück der anderen suchend) oder aus Egoismus
Ansehen, Ehrung, Anerkennung, Wertschätzung, … durch die Menschen (fast) um jeden Preis
die Gestaltung meiner Selbst bzw. meines Umfeldes nach dem, was mir schön, harmonisch, angenehm, … ist
die eigene Sicherheit – alles (ängstlich) absichernd oder (auch) vertrauend auf andere / auf Gott
die tief in mir wohnende Sehnsucht nach dem mich weit übersteigenden Gott (lat.: trans-ire )
Die Auswahl des Bedürfnis-Schwerpunktes geschieht im Allgemeinen grundlegend in der Kindheit durch das Verhalten und die getroffenen Entscheidungen seitens der Bezugspersonen – hier v.a. der Eltern.
Wird ein Kind früh und häufig mit Süßem, TV, PC, … (schnell und nicht nachhaltig!) befriedigt, so gewöhnt sich die Psyche daran und fordert es schließlich sogar ein. Geschieht dies beständig über Jahre hinweg, so kann und wird dies nicht ohne Folgen für den Erwerb der psychischen Funktionen bleiben - z. B. für die Lern- und Anstrengungbereitschaft der Person in Schule, Beruf und Privatleben – vor allem für seine Gemeinschaftsfähigkeit im kleinen Kreis der Familie oder am Arbeitsplatz, im Verkehr, …
Gemeinschaft verlangt immer auch Demut:
Einer schätze den anderen höher ein als sich selbst. (Phil 2, 3b)
Das umfasst für jeden Menschen immer beide Seiten einer Medaille: Glück und Frust.
Um diesem Lieben, Beglücken des anderen, beständig und immer mehr entsprechen zu können, bietet Gott jedem Menschen vielfältige Hilfen an.
Hier kann nur auf einige Aspekte eingegangen werden.
1.
Dem Menschen steht in allen Zumutungen: Schwierigkeiten, Sorgen, Nöten, Ängsten, Einsamkeit, … ein besonderes Hilfsmittel immer zur Verfügung:
Das Gebet – das Sprechen mit Gott
in jeder Form,
zu jeder Tages- und Nachtzeit,
an jedem Ort,
in jeder Situation,
immer kostenfrei!
Für Jesus selber war es die Quelle aller Kraft und Stärke.
2.
Für Jesus war zudem die immerwährende -Gemeinschaft mit Gott, seinem VATER im Himmel, der Quelle der Geborgenheit und Kraft in allen vom VATER zugeteilten Zumutungen aus LIEBE.
(Ps 40, 9)
Gott verfolgt mit seinen kleinen und großen Zumutungen auch in unserem Leben, die er immer als weise liebender VATER gibt bzw. zulässt, Absichten nachhaltiger, in die Ewigkeit reichender Beglückung. Dies vermag aber nur zu erfassen oder wenigstens zu erahnen, wer die Spitze der Bedürfnispyramide von A. Maslow nicht „kappt“.
Unser Herz ist unruhig, bis es Ruhe findet in Gott (hl. Augustinus) – ob ich dies wahr haben will oder nicht!
Es ist eine Tatsache, dass alle Zumutungen in sich immer eine Quelle der Freude bergen, die uns aber sehr oft nicht auf Anhieb erkennbar ist. Uns ergeht es dann wie Kindern, die die zumutenden Weisungen ihrer Eltern auch sehr oft nicht verstehen, aber ihnen dennoch vertrauen und in antwortende Wider-Liebe entsprechen und auf sie (ge)horchen!
3.
Für den Zugang zu dieser Freude gilt es aber seitens des Menschen eine Voraussetzung zu erfüllen:
Trainiere dich in den kleinen, alltäglichen Zumutungen und
du wirst für die größeren und großen gewappnet sein.
1. Phase: Ich lerne die Zumutungen auch des Alltags erkennen. – Ich schärfe meinen Blick, mein Bewusstsein für diese Geschenke Gottes, mit deren Hilfe er mich nachhaltig glücklich machen will!
Zumutungen
aus Liebe
2. Phase: Ich anerkennen die Zumutungen auch des Alltags – Ja, sie dürfen sein! Es muss nicht alles „glatt laufen“. (vgl. Raphael M. Bonelli in: Perfektionismus)
3. Phase: Ich nehme die Zumutungen auch des Alltags an –
Kein Aufbegehren:
Warum ich?! Ich will nicht!
Stattdessen:
4. Phase: Ich gebe die Zumutungen auch des Alltags ab. – Aber wohin? An wen?!
Jesu besonderes Angebot umfasst:
- Seine Nähe!
- Sein Joch!
- Seine „Schule“!
- Seinen Frieden!
„Bei Gott allein kommt meine Seele zur Ruhe,
von ihm kommt mir Hilfe.
Nur er ist mein Fels, meine Hilfe, meine Burg;
darum werde ich nicht wanken.“
(Ps 62,2-3)