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Seitenübersicht: Die Freude als Basis für gelingendes Leben - Wege zu einer belebenden Freude - Die beglückenden Konsequenzen aus einer kindlichen Lebens- und Herzens-Haltung - Die Gemeinschaft der Gesinnung mit Jesus Christus
(Fortsetzung „Das Leben im …“ – 2 von 4)
Was schenkt einem Kind im Alltag, aber besonders in Notsituationen mehr Kraft, Trost, Geborgenheit, Sicherheit, … als die Nähe des „sicheren Hafens“ – vor allem die Eltern, aber auch Erzieher/innen und Lehrer und später auch gute Freunde.
(Lk 18,3)
Nähe stiftet Gemeinschaft und Gemeinschaft macht immer wieder glücklich (vgl. M. Spitzer). Doch die Qualität dieses Glückes hängt von der Wahl der Gemeinschaft ab! Es gilt sich selber immer wieder zu fragen: Welche Ziele und Werte sind der jeweiligen Gemeinschaft wichtig? Wie weitsichtig und nachhaltig ist ihre Perspektive im Hinblick auf Fragen des Lebens-Sinns, der Lebens-Orientierung, der Bedürfnis-Gewichtung (Bedürfnispyramide - )?
In der Gemeinschaft mit Gott gewinnen wir die weitsichtigste Perspektive und das nachhaltigste Glücklichsein – schon hier auf Erden (wenn auch zuweilen für unsere sinnhafte Wahrnehmung noch verhüllt) und einst unverhüllt in der Ewigkeit.
Kinder, die Kinder sein dürfen, werden mit allen Sorgen und Nöten, aber auch mit ihren Freuden bei ihren „sicheren Häfen“ einlaufen, d.h. zu ihren Eltern gehen, um Trost, Rat, Hilfe, aber auch Bestätigung, Ermutigung, Lob, Dank, Anerkennung, ... zu erfahren. Sie tun dies selbst dann, wenn sie etwas angestellt haben (dann wird es evtl. etwas verzögert geschehen). So erleben sie die große Freude des Verzeihens und Versöhnens, was für jedes Gemeinschaftsleben unabdingbar ist.
Sie laden alles Belastende bei den Eltern ab und teilen mit ihnen jede Freude, um danach wieder frohen oder noch froheren Herzens in ihrem Alltag weiterzuleben.
Lernen wir von den Kindern! Bringen wir alles Belastende, aber auch alle Freuden in den „sichersten Hafen“, den es für uns Menschen gibt. Bringen wir alles zu Gott und folgen wir somit der Empfehlung des hl. Franziskus von Assisi: „Behaltet nichts von euch für euch selbst, damit euch ganz aufnehmen kann, der sich euch ganz hingibt.“
Vergessen wir nie: Wenn schon gute Eltern ihren Kindern (bei aller notwendigen Ermahnung) immer wieder verzeihen, so erst recht Gott in seiner unermesslichen BARMHERZIGKEIT!
Das große Hindernis – für Kleine und für Große – auf dem Weg zu dieser an sich unerschöpflichen Freudenquelle ist jede Herzenshaltung, die der „natürlichen Position“ zwischen Eltern und Kindern bzw. der übernatürlichen „natürlichen Position“ zwischen Gott und dem Menschen widerspricht.
(vgl. Video 18)
Sobald wir die Kindheit der Kinder abschaffen und zugleich auch das Kindsein jedes Menschen vor Gott, kommt es unausweichlich zu Beziehungsstörungen – wie die der Partnerschaftlichkeit, Projektion und altersuntypischen Symbiose (Video 11). Die Ursachen sind vielfältig (Video 3)
Kehren wir immer wieder in den „sichersten Hafen“ ein, der uns – Groß und Klein – gegeben ist, und lassen wir all unsere Beziehungsstörungen von IHM, dem allmächtigen und barmherzigen VATER, korrigieren und heilen. Zeigen wir auch den uns Anvertrauten diesen „sichersten Hafen“!
Mit dem Verstand (betend) und mit der nach Glücklichsein sich sehnenden Psyche (flehend) die Bitten vor Gott zu bringen, heißt, es den Kindern bei ihren Eltern gleichzutun. Sie wissen, dass sie immer mit jeder Bitte gehört werden und in der Weise, wie es für sie gut ist, auch erhört werden. Dieses Vertrauen bleibt auch dann grundsätzlich aktiv, wenn die Erhörung mal anders als erwünscht ausfällt oder sie scheinbar nicht gehört wurden.
Ein dankbarer Mensch weiß sich beschenkt, in einer Gemeinschaft geborgen und getragen! Dankbarkeit anerkennt die erfahrene Liebe, das erfahrene Wohl-Wollen eines anderen Menschen, und ist die erste Stufe der Wider-Liebe. Dankbarkeit stiftet und vertieft Beziehungen!
Wie arm ist doch ein Mensch, der Dankbarkeit nicht kennt bzw. nicht kennen will. Er hat es hart und kalt im Leben, denn er hat keinen Menschen, der immer für ihn da ist und ihm machtvoll helfen möchte und kann. Welch eine Einsamkeit!
„Die Dankbarkeit ist eine Last, und jede Last will abgeschüttelt sein.“ (Denis Diderot) – Welch ein trauriger und folgenschwerer Irrtum!
Vor Gott in der übernatürlichen „natürlichen Position“ leben – wie Kinder in der „natürlichen Position“ vor ihren Eltern leben!
Kindern, wenn sie Kind sein dürfen, fehlt zu ihrem eigenen Glück das Bewusstsein für Probleme, wie es Erwachsenen eigen ist. Kinder leben im Moment. Sie treffen ihre Entscheidungen aus dem Moment heraus, nicht vorausschauend. Denn ihnen fehlt noch der Überblick über kommende Zeiträume und über die Konsequenzen ihres Tuns. (vgl. M. Winterhoff B2, S. 60 ff)
Wir Erwachsene können zwar weitblickend agieren und sollen auch eine weitreichende Perspektive vor Augen haben, und dennoch gilt auch uns: „Sorgt euch also nicht um morgen; denn der morgige Tag wird für sich selber sorgen. Jeder Tag hat genug eigene Plage“ (Mt 6, 34).
Die Sorglosigkeit und Unbeschwertheit von Kindern, die vor ihren Eltern mit vertrauender Gewissheit und Erwartung und daher in kindlicher Gelassenheit leben, sollten für uns Erwachsene Vorbildwirkung haben.
Außerdem vermag unser menschliches Erkennen und Verstehen nie Gottes Gedanken zu erfassen (vgl. Röm 11, 33 – 36), so dass wir vor Gott immer wie Kinder bleiben, die sich vertrauensvoll der Fürsorge und Führung Gottes anvertrauen, der sich durch Jesus Christus als VATER offenbart hat.
Fortsetzung 3. Teil